Mit ihrer Zoll- und Handelspolitik schadet die US-Regierung vor allem den Stammwählern von Präsident Trump. "Es haben vor allem die Gegenden gelitten, in denen die Wähler Trumps wohnen", sagte die frühere Chefökonomin der Weltbank, Penny Goldberg, dem "Tagesspiegel" (Donnerstagausgabe). Die Wirtschaftsexpertin, die an der US-Eliteuniversität Yale lehrt, hat die Folgen der ersten Zollwelle untersucht, die sich gegen China gerichtet hatte.
Zu Trumps Stammwählern gehören etwa die Bauern.
China hatte als Gegenmaßnahme hohe Zölle auf landwirtschaftliche US-Produkte wie Soja verhängt. "Viele Landwirte hat das in eine existentielle Krise geführt", sagte Goldberg.
Trumps Versprechen, dass Handelshemmnisse die US-Industrie stärken und neue Jobs schaffen, hält die Ökonomin für unrealistisch. "Sie können in den USA keine T-Shirts für fünf Euro nähen lassen", gab sie zu bedenken. Außerdem würden Roboter und KI Arbeitsplätze in den USA ersetzen.
Vielen sei das aber nicht klar. Sie würden den wirtschaftlichen Erfolg Chinas kritisch sehen, aber verkennen, dass ihnen die billigen Importe aus China den Lebensstandard ermöglicht haben, den sie jetzt haben, so Goldberg. Das bedeute, dass der Lebensstandard vieler sinken werde.
Ökonomin: Trumps Zölle treffen vor allem seine Wähler
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20. November 2025 - 05:00 Uhr
Von Peter Heidenreich