Die teilverstaatlichte Meyer?Werft in?Papenburg steht kurz vor einem neuen Milliardenauftrag. Noch im Dezember soll eine Absichtserklärung über den Bau von vier großen Kreuzfahrtschiffen unterzeichnet werden, meldet der "Spiegel". Der Bauzeitraum erstrecke sich bis etwa?2036. Die Meyer Werft wollte dies nicht kommentieren.
Der neue Auftrag fällt in eine Zeit heftiger interner Spannungen.
Laut "Spiegel"-Bericht soll die Eigentümerfamilie?Meyer im Oktober in einem Brandbrief an den Bund und das Land Niedersachsen schwere Vorwürfe gegen das aktuelle Management erhoben haben. In dem Schreiben habe die Familie eine fehlende strategische Ausrichtung, unnötige juristische Auseinandersetzungen und die Gefahr, die Werft könne "weiter ins Abseits geraten" beklagt, schreibt das Magazin. Gleichzeitig bot sie Zusammenarbeit an und forderte, ihre Erfahrung und Netzwerke wieder stärker einzubringen.
Um den seit Monaten schwelenden Konflikt zu entschärfen, könnten nun Altbundespräsident?Christian?Wulff vermitteln. Der wird laut "Spiegel"-Bericht in Regierungs- und Werftkreisen als Moderator eines vertraulichen Gesprächsformats genannt. Ziel sei es, das Vertrauen zwischen Staat, Management und der Familie?Meyer wiederherzustellen?-?auch mit Blick auf eine mögliche Reprivatisierung der Werft.
Der Bund und das Land Niedersachsen halten seit?2024 mehr als 80?Prozent der Anteile an dem Traditionsunternehmen. Während der Bund den Ausstieg mittelfristig anstrebt, will das Land möglicherweise länger beteiligt bleiben, heißt es.
Neuer Großauftrag für Meyer-Werft - Wulff soll Streit schlichten
über dts Nachrichtenagentur
12. Dezember 2025 - 10:46 Uhr
Von Peter Heidenreich