NRW weitet Kampf gegen Clankriminalität aus

NRW weitet Kampf gegen Clankriminalität aus - (Foto: Herbert Reul (Archiv))
Die nordrhein-westfälische Polizei hat im vergangenen Jahr ihre Aktivitäten gegen Clankriminalität deutlich ausgeweitet. Das teilte Innenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf bei der Vorstellung des aktuellen Lagebilds mit. Demnach führten die Behörden rund 700 Razzien mit etwa 1.700 durchsuchten Objekten durch und sicherten vorläufig Vermögenswerte im Wert von rund 1,75 Millionen Euro – ein Anstieg um etwa 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt erfasste die Polizei 2024 etwa 6.700 Straftaten, die kriminellen Clanangehörigen zugerechnet werden.
Die Zahl der Tatverdächtigen stieg leicht von 4.213 auf 4.282. Im Bereich der Organisierten Kriminalität bearbeiteten die Ermittler 82 Verfahren, neun mehr als 2023. Sechs dieser Verfahren richteten sich gegen Gruppierungen, die von Angehörigen türkisch-arabischstämmiger Großfamilien dominiert wurden, wobei zehn Haftbefehle erwirkt werden konnten. Ein positiver Trend zeigt sich bei den sogenannten Tumultlagen: Waren es 2019 noch zwölf Vorfälle, registrierte die Polizei 2024 nur noch einen solchen Vorfall. Reul betonte, der Kampf sei 'noch nicht gewonnen', man bleibe aber dran. Das Landeskriminalamt erstellt das Lagebild seit 2018 auf Basis einer Liste mit 118 relevanten Familiennamen, die regelmäßig aktualisiert wird.

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