Das Landgericht München I hat einen 78-jährigen Mann wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in 22 Fällen zu einer Freiheitsstrafe von neuneinhalb Jahren verurteilt. Wie das Oberlandesgericht München mitteilte, wurde der Angeklagte Wolfgang B. auch wegen Vergewaltigung, sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlenen und Besitz von Kinderpornographie schuldig gesprochen.
Dem Urteil ging eine fünfmonatige Beweisaufnahme voraus, bei der IT-forensische, psychiatrische und rechtsmedizinische Gutachten eingeholt wurden. Der Vorsitzende Richter Matthias Braumandl würdigte die Recherchen einer RTL-Journalistin, ohne die das Verfahren nicht möglich gewesen wäre.
Der Angeklagte hatte das damals elfjährige Mädchen in Brasilien wie eine "lebende Sexpuppe" benutzt und die Taten gefilmt.
Bei der Urteilsbegründung kritisierte Braumandl scharf die Rechtfertigungsversuche des Angeklagten. Das Mädchen war dem Mann von ihrer Mutter und ihrem Bruder gegen Geld überlassen worden. Das Gericht ordnete die Fortdauer der Untersuchungshaft an. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Revision zum Bundesgerichtshof ist innerhalb einer Woche möglich.
Münchner Gericht verurteilt 78-Jährigen zu neuneinhalb Jahren Haft wegen Kindesmissbrauchs
Foto von dts
14. November 2025 - 16:45 Uhr
Von Peter Heidenreich