Die Parksituation für Lastwagen an deutschen Autobahnen bleibt kritisch. Seit der letzten Untersuchung vor drei Jahren habe sich die Lage kaum verbessert, teilte der ADAC am Dienstag nach einer aktuellen Erhebung an 100 Rastanlagen mit.
An fast der Hälfte der Standorte parkten demnach Lkw in hochriskanten Bereichen wie Ein- und Ausfahrten oder auf dem Seitenstreifen. Auf 85 der 100 getesteten Anlagen standen Lkw im absoluten Halteverbot oder auf nicht zugelassenen Flächen, etwa auf Pkw-Parkplätzen.
Das Parken außerhalb markierter Flächen war nahezu die Regel.
Die ADAC-Tester zählten an drei Erhebungszeitpunkten, um 22, 23 und 0 Uhr. Bereits zur ersten Zählung um 22 Uhr waren die meisten Rastanlagen komplett ausgelastet, und der Parkdruck nahm weiter zu. Besonders kritisch war die Situation an der Raststätte Kassel Ost Lohfelden mit bis zu 138 Parkverstößen. Auch an den Raststätten Lichtendorf Nord und Tecklenburger Land West zeigte sich ein kritisches Bild. Nur auf der Anlage Plater Berge West gab es keine Verstöße, und geordnete Parkverhältnisse fanden die Tester nur an einem weiteren Rastplatz.
Das Problem habe systemische Ursachen, da entlang der Autobahnen rund 20.000 Lkw-Stellplätze fehlen, so der ADAC. Zwar wurden zwischen 2018 und 2023 etwa 4.500 zusätzliche Stellplätze geschaffen, doch die Zahl der abgestellten Lkw nahm weiter zu. Der Automobilclub appelliere an die Politik, den Stellplatzausbau zu beschleunigen und bestehende Flächen effizienter zu nutzen. Auch Unternehmen könnten helfen, den Druck zu mindern, indem sie firmeneigene Lkw-Parkflächen bereitstellen.
Lkw-Parksituation an Autobahnen bleibt kritisch
Foto von dts
18. November 2025 - 07:22 Uhr
Von Peter Heidenreich