Der Präsident des Lehrerverbands NRW, Andreas Bartsch, hat sich zu der Aufregung um einzelne langzeiterkrankte Lehrkräfte geäußert, denen vorgeworfen wird, sich im Krankenstand eines Fehlverhaltens schuldig gemacht zu haben. "Mich besorgt der generelle Imageverlust, den der Lehrerberuf gerade erleidet. Das sind Einzelfälle, die nicht passieren dürfen und die absolut nicht akzeptabel sind", sagte Bartsch der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). "Aber dadurch gerät jetzt der ganze Berufsstand in Generalverdacht." Seinen Worten nach haben Berichte um skandalträchtige Fälle auch Auswirkungen auf die Stimmung in den Lehrerzimmern. "In der Lehrerschaft sind die Leute sauer", sagte Bartsch. "Natürlich sind die Kollegen jetzt aufmerksam und schauen, ob es so einen Fall auch an der eigenen Schule gibt. Und das ist auch in Ordnung. Es ist richtig, so was zu missbilligen." Zugleich warnte er vor Vorverurteilungen. Gerade im Schulbereich gebe es in den Kollegien viel Überlastung. Bei einem Burn-out könnten längere Auszeiten das einzige Richtige sein - auch über Jahre. "Die Behörden müssen da einfach dran bleiben", so Bartsch.
Lehrerverband fürchtet Vorverurteilung langzeiterkrankter Kollegen
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29. Oktober 2025 - 15:40 Uhr
Von Peter Heidenreich