Katzen können an der Vogelgrippe erkranken – das zeigen auch mehrere Fälle in Neuruppin. Die infizierten Katzen wurden nach Angaben des Landkreises Ostprignitz-Ruppin in die Obhut des Amtes für Verbraucherschutz und Landwirtschaft genommen. Für Haustierbesitzer wächst damit die Sorge um ihre Lieblinge.
Was ist in Neuruppin passiert?
In einem Waldgebiet nahe der Stadt wurde eine Katze tot aufgefunden, die mit dem Geflügelpest-Erreger H5N1 infiziert war, wie es hieß. Mehrere Medien berichteten darüber. In der Umgebung des Fundortes wurden tote Wildvögel entdeckt, die ebenfalls an der Geflügelpest gestorben sind, wie der Landkreis weiter mitteilte.
Erstmals gab es nach Aussage des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) 2006 auf der Insel Rügen eine infizierte Katze, die damals tot aufgefunden wurde.
Wie kann ich mein Haustier schützen?
Besonders Freigänger-Katzen sind dem FLI zufolge gefährdet, da sie am ehesten mit infizierten Vögeln oder deren Ausscheidungen in Kontakt kommen. Vor allem dann, wenn sie sich regelmäßig in der Nähe von Nutztierhaltungen mit Infektionsgeschehen aufhalten.
Wer verhindern will, dass die eigene Katze mit infiziertem Kot in Kontakt kommt oder einen erkrankten Vogel frisst, sollte sie in betroffenen Gebieten nicht frei herumstreunen lassen, empfiehlt der Deutsche Jagdverband (DJV).
Auch Hunde können erkranken, auch wenn sie sich anders als Katzen seltener infizieren. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) empfiehlt, den Hund bei Spaziergängen in der Natur anzuleinen.
Auch die Schuhe von Katzenhaltern können mit Ausscheidungen von infizierten Tieren in Berührung gekommen sein. Diplom-Biologin Sabrina Karl von der Tierschutzstiftung Vier Pfoten empfiehlt deshalb, sie außerhalb der Reichweite von Tieren aufzubewahren und gründlich zu desinfizieren.
Welche Symptome sind bei Katzen möglich?
Bei Katzen kann im Falle einer Infektion ein starker Ausfluss aus Augen und Nase auftreten und auch neurologische Auffälligkeiten, etwa Zittern, Krampfanfälle oder eine gestörte Koordination, so Heimtier-Expertin Karl.
Möglich sind auch Atemwegsprobleme wie Husten, Niesen oder erschwertes Atmen. Aber auch allgemeine Krankheitszeichen gesellen sich häufig dazu - das Tier hat dann etwa Fieber, keinen Appetit und wirkt teilnahmslos.
Treten ungewöhnliche Verhaltensänderungen oder gesundheitliche Beschwerden etwa bei Hunden auf, sollten Halter sie aber in jedem Fall ernst nehmen und tierärztlich abklären lassen, empfiehlt Karl.
Dem FLI zufolge verläuft nicht jede Infektion tödlich. Es gebe keinen zugelassenen Impfstoff für Haustiere. Auch Heilmöglichkeiten – außer der Behandlung der Symptome – gebe es nicht.
Wie ist der Stand der Vogelgrippe in Brandenburg?
Der jüngste Ausbruch der Vogelgrippe hat in den vergangenen Wochen in Brandenburg erhebliche Auswirkungen gehabt. Rund 185.000 Tiere wurden wegen der Geflügelpest getötet. Zuletzt wurde kein neuer Fall in einer Geflügelhaltung gemeldet. Angesichts eines nach wie vor dynamischen Geschehens wollte das Agrarministerium aber noch keine Entwarnung geben.