Bei einer großangelegten Razzia in Hessen und dem Saarland haben Zoll und Staatsanwaltschaft Darmstadt ein Netzwerk organisierter Schwarzarbeit im Reinigungsgewerbe aufgedeckt. Rund 130 Einsatzkräfte durchsuchten am Donnerstag 22 Geschäfts- und Wohnräume in Frankfurt am Main, Neunkirchen, Langen, Offenbach am Main sowie weiteren Orten in Hessen. Dabei wurden zwei Haftbefehle gegen Männer im Alter von 41 und 48 Jahren vollstreckt sowie ein Vermögensarrest verhängt. Die Ermittlungen richten sich gegen sechs Personen zwischen 30 und 62 Jahren, darunter fünf Männer und eine Frau.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, in besonders schwerem Fall Sozialversicherungsbeiträge veruntreut und Steuern hinterzogen zu haben. Ihr Reinigungsunternehmen soll bundesweit Dienstleistungen im Wert von rund 4,6 Millionen Euro erbracht haben, wobei ein Großteil der Löhne schwarz ausgezahlt worden sein soll. Zur Finanzierung der Schwarzlöhne nutzten die Beschuldigten laut Ermittlern fingierte Rechnungen von Servicefirmen in Höhe von 2,6 Millionen Euro. Der Schaden für die Sozialversicherungsträger beläuft sich auf etwa 880.000 Euro. Den Anstoß für die Ermittlungen gab der Verdacht, dass einige Beschuldigte eine Marihuanaplantage mit Ernten im zweistelligen Kilobereich betrieben. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt teilte mit, dass die Ermittlungen andauern.
Symbolbild vom Berliner-Sonntagsblatt/KI