Frühe Bauern im Rheinland bauten bereits vielfältige Getreidesorten an

Frühe Bauern im Rheinland bauten bereits vielfältige Getreidesorten an

Bereits vor knapp 7.000 Jahren haben Bauern im heutigen Rheinland und Hessen verschiedene Getreidearten angebaut und damit ihre Landwirtschaft diversifiziert. Das teilten Forscher der Goethe-Universität Frankfurt und der Universität Köln mit, deren Studie im Journal of Archaeological Science veröffentlicht wurde. Demnach machten landwirtschaftliche Innovationen die Lebensmittelversorgung widerstandsfähiger und flexibler als bisher angenommen.' 'Für die Untersuchung wertete das Forschungsteam archäobotanische Funde aus 72 neolithischen Fundstätten im Rheinland aus.

Die verkohlten Getreidereste aus Siedlungsgruben stammen aus der Zeit vom späten 6. bis zum frühen 4. Jahrtausend vor Christus. Statistische Analysen zeigten signifikante Unterschiede zwischen den jungsteinzeitlichen Phasen und dass die landwirtschaftlichen Veränderungen bereits zu Beginn des Mittelneolithikums erkennbar waren.' 'Die größte Vielfalt im Anbauspektrum erreichten die steinzeitlichen Bauern um 4350 vor Christus, wie eine Diversitätsanalyse ergab. Die Integration neuer Getreidearten wie Nacktweizen und Gerste ermöglichte nicht nur den Anbau von Winter- und Sommerkulturen, sondern auch die Nutzung unterschiedlicher Böden und eine mögliche Verringerung des Arbeitsaufwands. Die Studie zeigt, dass die jungsteinzeitlichen Bauern ihre Strategien zur Nahrungsmittelproduktion flexibel an regionale Umweltbedingungen anpassten.



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