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Frauenhäuser mussten 2024 in 6.135 Fällen Hilfesuchende abweisen

Frauenhäuser mussten 2024 in 6.135 Fällen Hilfesuchende abweisen - (Foto: Frau mit blondem Haar (Archiv))
Frauenhäuser in NRW mussten im vergangenen Jahr in 6.135 Fällen Aufnahmegesuche mangels freier Plätze ablehnen. Das berichtet die "Rheinische Post" (Freitagausgabe) unter Berufung auf Zahlen aus dem "Berichtswesen Frauenhäuser" des nordrhein-westfälischen Familien- und Gleichstellungsministeriums. Im Vergleich zu 2023 ist das ein Rückgang: In jenem Jahr habe es noch 7.234 abgelehnte Aufnahmegesuche wegen Überbelegung gegeben. Das Familienministerium erklärte, dass die Anzahl der abgelehnten Aufnahmegesuche zudem nicht mit der Anzahl der anfragenden Betroffenen gleichgesetzt werden dürfe.
Doppel- und Mehrfachzählungen seien möglich, wenn eine Frau in mehreren Frauenhäusern einen Schutzplatz anfrage. Eine Vertreterin der Landesarbeitsgemeinschaft autonomer Frauenhäuser, Marion Steffens, deutete den Rückgang bei den abgelehnten Aufnahmegesuchen der "Rheinischen Post" nicht als Zeichen einer Verbesserung. Sie erklärte ihn vielmehr damit, dass die Internetseite "Frauen-Info-Netz" inzwischen bei Hilfesuchenden und Behörden bekannt sei. Auf dieser Website sind komplett ausgelastete Einrichtungen rot markiert. "Sobald die Häuser auf Rot stehen, ruft im Grunde niemand mehr an. Nicht weil kein Platz benötigt würde, sondern weil sich jede Anfrage erübrigt", sagte Steffens der Zeitung. Gleichstellungsministerin Josefine Paul (Grüne) kündigte an, dass die Situation verbessert werden solle. "Die Landesregierung hat den Gewaltschutz, insbesondere für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen, seit Beginn dieser Legislaturperiode kontinuierlich weiter gestärkt", sagte sie der "Rheinischen Post". "Wir fokussieren uns darauf, hier bestehende Schutzlücken zu schließen und den Schutz weiter auszubauen."

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