Bauern in Bayern leiden unter einer zunehmenden Belastung durch steigende Tourismuszahlen. Das teilte Markus Drexler, Pressesprecher des Bayerischen Bauernverbands, der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe) mit. "Die wachsende Zahl an Besuchern führt zunehmend zu Problemen, insbesondere dort, wo grundlegende Verhaltensregeln im Umgang mit Weidetieren oder landwirtschaftlichen Flächen nicht bekannt sind oder ignoriert werden", so Drexler. Reisende würden Müll, offene Zäune und gestresste Tiere hinterlassen. Immer wieder würden sich Menschen zu nah an Mutterkühe und ihre Jungtiere wagen - häufig, um Selfies oder Nahaufnahmen zu machen.
Dabei könne es zu schweren Unfällen kommen, wenn die Muttertiere instinktiv ihre Kälber verteidigten. "In den letzten Jahren gab es immer wieder Vorfälle - in Einzelfällen auch mit tödlichem Ausgang -, bei denen Touristen beim Versuch, ein Selfie mit Rindern zu machen, verletzt wurden", berichtet der Sprecher. "Unsere Almen sind keine Freizeitparks, sondern sensible Lebens- und Arbeitsräume", erklärte Drexler. Wenn Besucher auf den Wegen blieben, ihre Hunde anleinten und Abstand zu den Weidetieren hielten, sei ein sicheres Miteinander auf der Alm aber problemlos möglich.