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Brandenburgs Ministerin Müller erwartet schwierige Lage in Brandenburgs Kliniken

Brandenburgs Ministerin Müller erwartet schwierige Lage in Brandenburgs Kliniken. Archivbild von Jens Kalaene/dpa

Die Situation der Krankenhäuser in Brandenburg könnte nach Ansicht von Gesundheitsministerin Britta Müller (BSW) im neuen Jahr zunehmend schwieriger werden. Es sei zwar gelungen, zum Beispiel in Guben und Forst Klinikinsolvenzen abzuwenden, sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur. Auch Spremberg kam erfolgreich aus einer Insolvenz. «Aber wir sehen, dass es immer mehr vor allem auch kleine Standorte trifft im ländlichen Raum, die wirklich gefährdet sind.»

Vier von fünf Krankenhäusern im Land schreiben nach Angaben der Ministerin rote Zahlen, teils im zweistelligen Millionenbereich. «Wir sehen das an den Zuschüssen, die die Kommunen teilweise bei kommunalen Trägern leisten», sagte Müller. Sie nannte Potsdam, Brandenburg an der Havel und Seelow als Beispiele. «Weil wir dieselbe wirtschaftlich schwierige Lage auch bei den Kommunen haben, wird es an allen Ecken wirklich brenzlig. Man kann schon sagen, wir spielen Feuerwehr.»

Krankenhäuser stehen unter Druck - Reform läuft

Die Krankenhausreform des Bundes, die Anfang 2025 in Kraft trat, soll Kosten senken und zugleich die Qualität der Versorgung erhöhen. In ländlichen Gegenden soll es erweiterte Ausnahmen geben. Die Kliniken stehen unter finanziellem Druck. Die SPD/BSW-Landesregierung will die Krankenhäuser in Brandenburg als Orte der Gesundheitsversorgung erhalten. Das Land forderte außerdem Änderungen an einem Sparpaket zur Stabilisierung der Kassenbeiträge, um Krankenhäuser nicht zusätzlich zu belasten. Nun wird der Anstieg der Klinik-Vergütungen nur für 2026 gekappt.

Ministerin dringt auf neue Ideen

Die Brandenburger Gesundheitsministerin will mit neuen Konzepten der Kliniken mehr Wirtschaftlichkeit erreichen. «In Seelow entsteht zum Beispiel ein "Gesundheitscampus" mit ambulanten und stationären Angeboten unter einem Dach», sagte Müller. Die Zahl der stationären Betten sinke, dafür werde es eine Kurzzeitpflege und ein ambulantes Operationszentrum geben. In Forst (Lausitz) existiere bereits eine Zusammenarbeit bei der Telemedizin mit der Medizinischen Universität Lausitz in Cottbus.

«Wir müssen schauen, wie 2027 die wirtschaftliche Stabilität wieder erreicht werden kann», sagte die Ministerin. «Es ist wirklich schwierig, an allen Standorten wirtschaftlich eine schwarze Null zu schreiben.» Kein Träger könne es sich erlauben, über Jahre hinweg Defizite zu erwirtschaften.

In Wittstock/Dosse wirbt Müller für eine Art Poliklinik. Das dortige Krankenhaus soll Anfang 2027 wegen Vorgaben der Krankenhausreform schließen, obwohl es nach Angaben des Betreibers wirtschaftlich gut läuft. Die Rettungswache soll nach bisherigen Plänen bleiben, die Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen und Krankheiten des Magen-Darm-Trakts soll in die Klinik Pritzwalk (Prignitz) verlagert werden.


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