Sprachliche Reize können die taktile Wahrnehmung verbessern, während Musik keinen solchen Effekt hat. Das hat eine Studie des "Brain Language Laboratory" der Freien Universität Berlin ergeben, wie die Hochschule am Donnerstag mitteilte. In der Untersuchung lernten Probanden, feine Berührungsmuster ähnlich der Brailleschrift bestimmten Lautsequenzen zuzuordnen. Eine Gruppe von Mustern wurde mit sprachähnlichen Pseudowörtern wie "fromp" oder "schpepf" verbunden, die andere mit musikalischen Tonfolgen. Nach mehreren Trainingseinheiten zeigte sich, dass nur jene Berührungsmuster, die mit sprachähnlichen Lauten assoziiert waren, anschließend besser allein durch Tasten unterschieden werden konnten. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass Sprache nicht nur Gedanken transportiert, sondern auch auf sehr grundlegende Wahrnehmungsprozesse wirkt", sagte Studienleiter Tally McCormick Miller. Selbst bedeutungslose Pseudowörter könnten offenbar neuronale Netzwerke aktivieren, die die Wahrnehmung schärfen. Die Studie wurde im Fachjournal "Language and Cognition" veröffentlicht.
Berliner Studie zeigt Einfluss von Sprache auf Tastsinn
 
        
        
        
          
          
          Foto von dts
        
      
            
            23. Oktober 2025 - 13:20 Uhr
            
            
          
          
             
            Von Sophie Neumann
            
          
         
         
          
         
          
         
          
         
          
         
          
         
          
         
          
         
          
        