Der SPD-Abgeordnete Andreas Geisel hat dem Bund vorgeworfen, Berlin seit Jahrzehnten mit dem Problem verfallener Immobilien im Besitz der Russischen Föderation in Karlshorst alleinzulassen. Das teilte Geisel nach einer Antwort des Berliner Senats auf seine schriftliche Anfrage mit. Demnach verfügen Land und Bezirk trotz massiver Bauschäden und akuter Gefahren für die Öffentlichkeit über kaum wirksame Eingriffsmöglichkeiten.
Die als 'Russenhäuser' bekannten Gebäude in der Andernacher und Ehrenfelsstraße stehen seit über 30 Jahren leer.
Laut der Stellungnahme des Bezirks Lichtenberg, die der Senat weiterleitete, gibt es massive Schäden wie sich auflösende Traufkästen, Putzabplatzungen und vom Dach fallende Ziegel. Teilweise bestehe eine erhebliche Gefahr für Passanten. Geisel betonte, das zentrale Problem liege nicht im Ausland, sondern im unzureichenden Engagement des Bundes und einem ungelösten Kompetenzdickicht deutscher Behörden.
Der Abgeordnete forderte ein entschiedenes Vorgehen von Bundeskanzleramt und Auswärtigem Amt. Es brauche klare Ansprechpartner, eindeutige Koordination und Druck gegenüber dem Eigentümer. Berlin werde mit der Verantwortung für ein Problem belastet, das nur der Bund lösen könne. Geisel kündigte an, das Thema weiter auf Bundesebene voranzutreiben.
Berliner SPD-Politiker kritisiert Bund wegen verfallener Russenhäuser in Karlshorst
Foto von dts
01. Dezember 2025 - 16:35 Uhr
Von Sophie Neumann