Berlin: Hohe Sicherheitsstufe und Sperrungen wegen Selenskyj-Besuch

Foto von Fabian Sommer/dpa

Der kurzfristige Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin wird von umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen der Polizei begleitet. «Es wird zu kurzfristigen Sperrungen für Fahrzeuge aller Art und Fußgänger im gesamten Parlaments- und Regierungsviertel kommen», teilte die Polizei auf der Onlineplattform X mit. 

Als Grund nannte die Behörde den Arbeitsbesuch eines Staatsgastes, ohne den Namen des ukrainischen Präsidenten zu nennen. Die Polizei empfahl, den Bereich weitläufig zu umfahren. Auch im S-Bahn- und U-Bahnverkehr kann es kurzfristig zu Ausfällen und Verzögerungen kommen. Wie die Polizei bereits mitteilte, ist der U-Bahnhof Bundestag geschlossen. Die Linie U5 fährt an diesem Bahnhof ohne Halt durch. 

Die Polizei erfuhr erst kurzfristig von dem Staatsbesuch. «Dass das für die Polizei Berlin aufgrund der Kurzfristigkeit und der extremen Gefährdungsstufe des Staatsgastes natürlich eine echte Mammutaufgabe mit jeder Menge Maßnahmen darstellt, kann sich jeder denken», sagte der Berliner Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stephan Weh. 

Höchste Sicherheitsstufe 

Für den ukrainischen Präsidenten gilt ebenso wie etwa für Regierungschefs aus den USA, Russland und Israel die höchste Sicherheitsstufe. Bei seinem Besuch im Mai waren nach Polizeiangaben rund 2.400 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Im Regierungsviertel waren Spezialeinheiten mit Scharfschützen postiert, etwa auf dem Dach des Bundeskanzleramtes. Angaben dazu, wie viele Beamte heute im Einsatz sein werden, machte die Polizei zunächst nicht. 

Selenskyj will in der Hauptstadt persönlich an den Videoschalten zum Alaska-Gipfel über die Zukunft seines Landes teilnehmen. Er werde am Mittag in Berlin erwartet, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Demnach sind ein kurzes Mittagessen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Statements gegen 16.00 Uhr geplant. Selenskyjs Pressesprecher Serhij Nikiforow bestätigte die Reise im ukrainischen Fernsehen. 

Initiiert wurden die Schalten mit europäischen Staats- und Regierungschefs von Merz. Ziel ist es, eine gemeinsame Linie mit US-Präsident Donald Trump zu finden, bevor dieser am Freitag im US-Bundesstaat Alaska Kremlchef Wladimir Putin trifft.

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