Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hat die jüngste Äußerung von EU-Agrarkommissar Christophe Hansen zur Weidepflicht im Ökolandbau begrüßt. Sie sieht darin eine Chance auf mehr Praxistauglichkeit und Rechtssicherheit für Bio-Betriebe, teilte das Ministerium am Freitag mit. Kaniber hatte bereits im März eine Änderung der EU-Öko-Verordnung angestoßen und fordert nun eine zügige Umsetzung auf EU-Ebene. Die Ministerin betonte, dass ein schnelles Gesetzgebungsverfahren notwendig sei, um Klarheit für die Betriebe zu schaffen. Bis dahin gelte jedoch das bestehende Recht, das seit 1999 in Kraft ist.
Ab 2026 werde Bayern die Erfüllung der Weidepflicht konsequent einfordern. Betriebe, die die Vorgaben nicht erfüllen können, haben noch bis zum 30. September die Möglichkeit, aus der Förderung auszusteigen, ohne Rückzahlungen leisten zu müssen. Kaniber wies darauf hin, dass Weidehaltung auch nach einer möglichen Änderung der Verordnung ein zentraler Bestandteil des Ökolandbaus bleiben müsse. Das Vertrauen der Verbraucher in die Tierwohlstandards sei ein hohes Gut. Bayern habe in den vergangenen Jahren alles unternommen, um eine gute Lösung für die Weidepflicht zu finden, so die Ministerin.