Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hat eindringlich vor den Folgen eines pauschal durchgesetzten Mindestlohns ohne spezifische Ausnahmen in der Landwirtschaft gewarnt. Sie teilte mit, dass dies ihrer Ansicht nach das Aus für Teile der Nahrungsmittelproduktion in Deutschland bedeuten könnte. "Wir riskieren den Ausstieg heimischer Erzeuger und verlieren Teile unserer regionalen Urproduktion", so Kaniber.
Die Ministerin sagte, dass es nicht um Fabriken, sondern um die hochwertige Erzeugung von Lebensmitteln gehe.
Sie warnte, dass viele Landwirte aufgeben könnten, wenn sie gezwungen werden, Saisonkräfte zu Spitzenlohnsätzen im europäischen Vergleich zu beschäftigen. Dies würde zu einem Anstieg der Importe von Gemüse und Obst aus Ländern führen, die oft unter niedrigeren Standards produzieren. "Das kann niemand wollen, weder aus sozialpolitischen Gründen noch unter Gesichtspunkten des Klimaschutzes", erklärte sie.
Kaniber forderte flexible Regelungen, um eine überlebensfähige Urproduktion in Bayern und Deutschland zu gewährleisten. Sie appellierte an die Bundesregierung, Ausnahmen zu regeln, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden und die deutsche Ernährungssicherheit zu schützen. "Politik muss Lebenswirklichkeiten regeln – nicht auf dem Papier, sondern in jedem Gurkenbeet, jeder Erdbeerreihe, jedem Spargelacker", so die Ministerin abschließend.
Bayerns Agrarministerin warnt vor starren Mindestlohnregelungen

Foto/Text dts
03. Juli 2025 - 18:45 Uhr
Von Peter Heidenreich