Wie lebt Berlin diese Bundesliga-Saison?

Wie lebt Berlin diese Bundesliga-Saison? Symbolfoto: pixabay

Zum Auftakt in der Bundesliga diese Saison war es ein Stadtderby. Union Berlin setzte sich im Berliner Derby gegen Hertha mit einem 3:1-Sieg durch und feierte einen erfolgreichen Start in die Bundesliga-Saison. Union Berlin dominiert. Nachdem Union Berlin in der vergangenen Saison dreimal gegen Hertha gewonnen hatte, darunter auch im DFB-Pokal, zeigte der nun Tabellenfünfte seine Dominanz gegenüber seinen Rivalen. Es war das zweite Stadtderby überhaupt am ersten Spieltag der Bundesliga-Geschichte. Die Rivalität zwischen Union Berlin und Hertha Berlin ist berüchtigt, insbesondere nach dem jüngsten Aufstieg von Union in die Bundesliga 2019.

Trend

Seit Unions Bundesliga-Zugehörigkeit steigerte sich der Klub Jahr für Jahr. Für die Hertha ging es dagegen zu dieser Zeit nach unten. Trotz knappem Vorsprung zur Saison 2019/20, als Hertha als Zehnter endete, landete die Alte Dame dann 2020/21 auf Rang 14, sieben Plätze hinter Union. 2021/22 schafften sie es als 16. nur über die Relegation gegen den Hamburger SV die Klasse zu halten, wobei Union im Gegensatz als Tabellenfünfter die Saison abschloss. Im Moment hat es Hertha Berlin mit einem 2:0-Sieg gegen Köln im Olympiastadion geschafft, sich vom Relegationsplatz abzuziehen. Trotz einer Serie von vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen hatte die „Alte Dame“ endlich genug gezeigt, um Sandro Schwarz Hoffnung auf eine Verbesserung der Form zu geben und wieder in der Hauptstadt prahlen zu können.

Ist die Reihe der negativen Ergebnisse vorbei? Die Serie von drei Liga-Auswärtsniederlagen in Folge, einer 1:2-Niederlage in Bochum, gefolgt von einer 0:5-Niederlage bei Bayer Leverkusen am vergangenen Wochenende, geht weiter. 4:1 verlor Union Berlin im letzten Pflichtspiel in diesem Kalenderjahr gegen Freiburg, die nun als Tabellenzweiter in die Winterpause marschieren. Freiburg hat eine beeindruckende Heimbilanz, denn in den bisherigen neun Spielen waren sie im eigenen Hinterhof ungeschlagen. Für FC 1. Union gibt es viel nachzuholen. Nach dem dreiwöchigen Urlaub, der diese Woche startet, beginnt der Trainingsauftakt am 05.12.2022. Schaffen sie es in die Top-Drei dieser BL-Saison? Nach der Pause kann sich das Blatt aber durchaus wieder zum Besseren wenden oder der Negativtrend setzt sich fort und bestätigt die Bookmaker in ihrer Diagnose, dass die beiden Berliner Klubs im Vergleich zum Saisonauftakt nun schlechter dastehen.

Quoten auf Hertha und Union, die dank Boni wie dem bet365 Angebotscode zum Wetten verwendet werden können, zeigen, dass Union eher schlechte Karten hat, während Hertha noch auf den sicheren Klassenerhalt und ein Saisonende ohne Bangen hoffen kann.

Die Rivalität

Bis zum Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 herrschte eine allgemeine Freundschaft zwischen Hertha- und Union-Fans. Am 27. Januar 1990 kam es zum ersten Spiel zwischen Hertha und Union seit 28 Jahren und diese Solidarität setzte sich auch nach dem Mauerfall fort. Die Berliner verstanden sich als Unterstützer der ganzen Stadt. Für Die Eisernen gelang 2001 schließlich der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Das erste rein Berliner Derby der 2. Bundesliga fand im Stadion an der Alten Försterei statt und endete mit einem 1:1-Unentschieden. Hertha gewann das Rückspiel zu Hause mit 2:1 und machte sich auf den Weg zum Tabellenführer. Seitdem konnte eine Division zwischen den Berlin-Klubs gespielt werden.

Die Fans jedoch sehen die Rivalität als ein von den Medien hochgespieltes Konzept. Vielmehr erlebt die Mehrheit beider Klubanhänger den Konkurrenzkampf lieber als ein Gezänk statt Hass, gleich wie in anderen Derbys. Auch die abfälligen Gesänge sind eher auf Gruppenzwang zurückzuführen, was zu einem unnötigen Konflikt geführt hat. In Wirklichkeit hat es sich für die meisten zu einer einfachen, lokalen Rivalität entwickelt. Interessant ist auch, dass zum Debüt der Eisernen in der höchsten Spielklasse 2019/20, der mit dem 30. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer zusammenfiel, Hertha wollte, dass das Stadtderby gerade an diesem Tag stattfindet. Dirk Zingler hat dies jedoch verneint. Diese beiden gegensätzlichen Aussagen machten das Derby verstärkt zur echten Rivalität, die sich trotz geschichtlicher Solidarität und Freundschaft entwickelt hat.