Es war Laut, bunt und schrill: Nach zwei Jahren Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie fand am Samstag in Berlin wieder eine große Partyparade zum Christopher Street Day (CSD) mit Zehntausenden Menschen statt. Der Demonstrationszug mit fast 100 Fahrzeugen, lauten House-, Disco- und Elektrobeats, Konfettikanonaden und viel fantasievoll gekleidetem Fußvolk führte auf einer 7,4 Kilometer langen Strecke durch mehrere Berliner Stadtteile. Startpunkt war der Spittelmarkt in Mitte, Ziel das Brandenburger Tor. Dort fand dann bis in den Abend hinein eine Abschlussparty mit Bühnenprogramm statt. Prominente wie Natascha Ochsenknecht, Dolly Buster, Kai Wegner, Julian F.M. Stoeckel, Micaela Schäfer, Senay Gueler, Sänmgerin Stefanie Simon u.v.a. feierten beim CSD kräftig mit.
Der Berliner CSD ist eine der größten Veranstaltungen der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren Community in Europa. Die Teilnehmer gingen einerseits gegen Gewalt und Benachteiligung an. Andererseits wollten sie eine sommerliche Mega-Party feiern und einfach Spaß haben. Das kam auch im Motto der Demonstration zum Ausdruck: Es lautete «Vereint in Liebe. Gegen Hass, Krieg und Diskriminierung».
Für die Mega-Party bei schönem, nicht zu heißem Sommerwetter warfen sich viele Teilnehmer richtig in Schale: Ob ausladende Federkostüme in Pink, Glitzer-Hosen, goldene Röcke, schwarze Lederoutfits mit Maske oder einfach nur leichte Sommerklamotten - erlaubt war, was gefällt. Auch fast nackte Frauen reihten sich in den Trubel ein, andere Teilnehmer fielen mit blau oder rosarot gefärbten Haaren auf. Entlang der Route standen Abertausende jubelnde Zuschauer, aus Gebäuden entlang des Zuges winkten Menschen mit Regenbogenfahnen.
Die Trucks verbreiteten Musik, Konfettiregen oder Kunstnebel, wippten teils im Takt, nach dem ihre Fahrgäste auf der Ladefläche tanzten. Unter den Fahrzeugen war ein alter Omnibus mit ausgebauten Fenstern, der von oben bis unten mit roten und rosafarbenen Luftballons geschmückt wurde.