Brandenburgs Justizministerin Susanne Hoffmann (CDU) hat den begleiteten Ausflug eines Mannes in Sicherungsverwahrung nach Berlin verteidigt, bei dem dieser geflohen ist. «Wir haben die Pflicht, nicht nur durch das Gesetz, sondern auch durch die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, die Sicherungsverwahrten auf ein Leben in Freiheit vorzubereiten», sagte Hoffmann am Mittwoch im Landtag in Potsdam. Der Fraktionschef von BVB/Freie Wähler, Péter Vida, kritisierte, die Bevölkerung sei zu Recht in Angst.
Der Mann war wegen Totschlags und Sexualstraftaten zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt worden und kam 2017 in Sicherungsverwahrung, die bei besonders gefährlichen Straftätern angeordnet werden kann. Er ist in Brandenburg an der Havel untergebracht. Am Mittwoch vor einer Woche machte er in Begleitung zweier Justiz-Bediensteter einen Ausflug nach Berlin. Bei einem Toilettengang im Europa-Center war er kurz ohne Aufsicht und konnte entkommen. Die Polizei sucht seit Freitag mit öffentlicher Fahndung nach ihm. Bisher ist er Hoffmann zufolge nicht gefasst.