Modest Fashion: Mode mit Zeitgeist und Stil

Modest Fashion: Mode mit Zeitgeist und Stil Foto: Latifa Dadi

In den letzten Jahren hat der Hijab einen Imagewandel vollzogen. Selbst internationale Designer und Modemarken beschäftigen sich immer mehr damit. Galten Kopftücher und verhüllende Bekleidung, wie sie in islamischen Kulturkreisen gängig ist, bis vor einigen Jahren noch als Symbol der Unterdrückung von Frauen, so ist die Rezeption von "Modest Fashion" mittlerweile weit differenzierter. Sie kann auch ein souveränes Bekenntnis zur eigenen kulturellen Identität und Glaubensrichtung sein, wenn die familiären und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Der Hijab als Symbol eines souveränen Stolzes! Wir von HIJABI sind stolz, zu diesem Wandel aktiv beizutragen, indem wir Stil und Tradition in einer Gewandung vereinen.

Wie es dazu kam 

Latifa Dadi, Gründerin von HIJABI, begann mit 19 Jahren ihr Psychologiestudium. Im Hörsaal war sie die einzige Frau mit Hijab. Es folgten viele gut gemeinte und zugleich vorverurteilende Fragen, ob ihr Mann sie zwinge, Kopftuch zu tragen. Ständig musste sie erklären, dass sie sich aus freien Stücken und nicht aus häuslichem Zwang heraus für Bedeckung entschied. Doch diese Erlebnisse bewogen sie, an einer Lösung zu arbeiten. Sie wollte Sichtbarkeit und Toleranz für bedeckte Frauen schaffen. Und mit der konstruierten Vorstellung brechen, dass moderne muslimische Frauen sich "westlich" zu kleiden haben.

Sie brach ihr Studium ab und schuf mit HIJABI ein Modelabel, das Muslimas modisch ausstatten und bestärken sollte. Latifas Modest Fashion Shop machte sich rasch einen Namen in der Community und eröffnete später einen eigenen Store im Herzen Frankfurts. Anfeindungen, Beschimpfungen und vandalisierten Läden zum Trotz hielt sie erfolgreich an ihrer Vision fest: Brücken zu schlagen zwischen Moderne und Tradition des Islam - als erfolgreiche, eigenständige Unternehmerin!

Warum Modest Fashion zeitgemäß ist 

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass verhüllende Bekleidung, wie sie von Muslimas getragen wird, bisweilen als unterwürfig angesehen wird. Hat doch gerade die demonstrative Freizügigkeit selbst etwas sehr Unterwürfiges an sich. Sie beugt sich einem Modediktat, das von Popkultur und Werbung getrieben ist. Gleichzeitig werden passionierte Debatten darüber abgehalten, inwieweit Frauen übergebührlich auf ihr Äußeres reduziert werden. Wirkt es da nicht abstrus, dass Mut zu nackter Haut als emanzipatorisch gilt? Ist er doch ein Mode gewordenes Zugeständnis an den Körperkult rund um die Frau, der angeblich ja so kritikwürdig ist! Da wirkt verhüllende Bekleidung bzw. Modest Fashion wesentlich souveräner und fast schon wie ein Stück aufsässiger Gegenkultur.

Natürlich kann sich ein jeder Mensch kleiden, wie er oder sie will. Aber in einer zweifelsohne hochgradig sexualisierenden Gesellschaft schafft freizügige Mode alltägliche Tatsachen. Man zeigt sich ja schließlich, ohne zu differenzieren, allem und jedem. In der Alltagsrealität wird sich das eher selten befreiend anfühlen, wenn ungewollte Kommentare und (gar nicht mal so) heimliche Blicke zur Tagesordnung gehören. Ohne irgendeinen Einfluss darauf zu haben, von wem diese Blicke und Kommentare kommen und wie sie verpackt sind. Wer würde sich da nicht "aufs Äußere reduziert" vorkommen? Doch wer sich entsprechend kleidet, trägt diese Konstellation mit. Das kann Frau ja gerne tun, aber dann sollte sie andere nicht über Unterdrückung belehren. Und Männer, die was zu sehen haben wollen, sollten dies erst recht nicht tun.

Mehr Informationen dazu gibt es auf der Webseite.

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