Aus der Parlamentswahl in Litauen sind die oppositionellen Sozialdemokraten als Sieger hervorgegangen. Nach der zweiten Runde am Sonntag kommen sie nach vorläufigen Ergebnissen der Wahlkommission auf 52 der insgesamt 141 Sitze im Parlament.
Gemeinsam mit zwei weiteren Parteien könnten sie nun eine Mitte-Links-Koalition bilden und so für einen Machtwechsel sorgen. Die Regierungsbildung dürfte aber dem Vernehmen nach schwierig werden.
Die Chefin der Sozialdemokraten, Vilija Blinkeviciute, sagte am Wahlabend, dass das Land eine "komplett neue Regierung" benötige. Das Ergebnis zeige, dass die Menschen Veränderungen wollten.
Der konservative Vaterlandsbund von Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte, der bisher die Regierung anführte, wurde mit 28 Sitzen zweitstärkste Kraft. Der Parteichef der Regierungspartei, Außenminister Gabrielius Landsbergis, räumte die Niederlage bereits am Wahlabend ein.
Es wird erwartet, dass ein Regierungswechsel in Litauen vor allem innenpolitische Folgen hätte. Außenpolitisch erwarten Beobachter keinen Strategiewechsel - vor allem mit Blick auf die Unterstützung der Ukraine.