Königin Silvia von Schweden hat in der Lausitzer Stadt Forst einen Wohnkomplex für Demenzkranke offiziell mit eröffnet. Hunderte Einwohner waren in die Innenstadt gekommen, um die Majästät aus dem Norden zu begrüßen. Viele zückten ihre Handys und winkten der Monarchin mit kleinen schwedischen Fähnchen zu.
«Jeder Mensch ist einzigartig, auch in der Demenz», sagte die schwedische Königin zuvor in ihrer Rede im Veranstaltungsort Forster Hof. Die schwedische Königin engagiert sich seit Jahrzehnten persönlich für Menschen mit dieser Krankheit. Sie rief 1996 die Silviahemmet-Stiftung ins Leben. Die Stiftung will über Demenz informieren, sie zeichnete die Lausitz Klinik Forst 2022 als «demenzfreundliches Krankenhaus» aus. Es ist im Projekt «Smart City Forst» engagiert.
Das Wohnquartier «Smart City Forst» gehört zu einem bundesweit einzigartigen Pilotprojekt. Dort ist ein regionales Versorgungsnetzwerk entstanden. Für den Wohnkomplex wurde ein Plattenbau saniert und so mit Technik ausgestattet, dass auch Menschen mit Demenz dort leben können. Die zwei Wohngemeinschaften verfügen über jeweils bis zu zehn Plätze. Die erste WG ist bereits im November 2022 gestartet, die zweite wird in diesem Monat bezogen.
Das Projekt habe eine Vorbildwirkung für Deutschland, zeigte sich Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) überzeugt. Er wünsche sich, dass viele weitere Einrichtungen dem Forster Beispiel folgen würden.
In Deutschland leben derzeit rund 1,7 Millionen Menschen mit unterschiedlichen Formen von Demenz, rund 330.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr neu.