Glücksspielgesetze für Deutschland und neue Regeln für Glücksspielseiten!

Glücksspielgesetze für Deutschland und neue Regeln für Glücksspielseiten! Symbolfoto: pixabay

Letzten Sommer hat sich in der Welt der Online Casinos einiges getan: Der neue Glücksspielstaatsvertrag wurde verabschiedet, was diverse Neuregelungen mit sich brachte. Glücksspielseiten können jetzt endlich legal ihre Angebote in Deutschland zur Verfügung stellen – Betreiber von Online Casinos müssen sich aber an viele strenge Vorgaben halten. Wir fassen zusammen, was Spieler jetzt wissen müssen und welche neuen Regeln es für Glücksspielseiten gibt.

Acht Jahre Planung für neue Gesetzgebung

Eigentlich waren Glücksspiele im Internet viele Jahre gar nicht erlaubt. Gestört hat das die iGaming-Branche in Europa aber nicht. Denn diese boomt seit vielen Jahren – und mit ihr die EU-Behörden, die Betreiber in Europa lizenziert. Zu den wichtigsten Lizenzgebern gehören Malta und Curacao, ehemals auch das Vereinte Königreich. Spieleseiten mit Lizenzen dieser Behörden bieten ihre Glücksspiele seit Jahren in Deutschland ab, obwohl diese de facto nicht erlaubt waren. Möglich machte das die EU-Dienstleistungsfreiheit, auf die man sich beruft.

Seit Sommer 2022 hat sich nun alles geändert: Deutschland hat nach acht Jahren der Diskussionen den neuen Glücksspielstaatsvertrag verabschiedet. Die Bundesländer haben sich auf erste Vorgaben einigen können, die für Glücksspiele in allen Bundesländern gelten. Über ein paar Einzelheiten dürfen die Länder weiterhin selbst bestimmen. Zu den Regeln, an die sich alle Betreiber von Glücksspielseiten in Deutschland halten müssen, gehören:

  • 5Sekunden-Pause zwischen Drehs am Spielautomaten
  • Kein Autoplay mehr bei Slots
  • Keine LiveCasino-Spiele mehr
  • Monatliches Einzahlungslimit von 1.000 Euro
  • Einsatzlimit von 1 Euro pro Spin
  • Koppelung an die OASISSpielersperrdatei

All die neuen Regeln sollen für einheitliche Vorgaben sorgen und den Glücksspielmarkt sicherer machen. Im Fokus steht ganz klar der Spielerschutz, denn es ist denkbar einfach, im Internet hohe Summen zu verspielen. Bevor der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft trat, gab es kaum Beschränkungen. So konnten Spieler mehrere tausend Euro pro Monat verzocken, oft waren es sogar noch höhere Summen. Erschreckende Geschichten aus Online Casinos gibt es viele, denn auffälliges Spielverhalten wurde nicht geahndet. Mit den neuen Gesetzen möchte man die Verlustmöglichkeiten minimieren. Außerdem sind alle deutschen Casinos an das OASIS-Sperrsystem gebunden. Sperrt man sich von einer Seite, ist man automatisch von allen gesperrt und in ganz Deutschland vermerkt. So ist es nun in Deutschland möglich, Spielsüchtigen einen Zugang zu Internet-Glücksspielen zu erschweren.

Ausländische Glücksspielbetreiber werden weiterhin geduldet

Casinos können sich seit geraumer Zeit auf deutsche Lizenzen bewerben, erste wurden bereits vergeben. Im Internet weiterhin verfügbar bleiben aber auch Glücksspielseiten, die nur ausländische EU-Lizenzen besitzen. Immer mehr Seiten passen ihre Angebote an die deutschen Gesetze an. So werden zum Beispiel Live-Spiele aus dem Portfolio gestrichen und monatliche Einzahlungsgrenzen festgelegt. Diese Anbieter werden in Deutschland weiterhin geduldet. Die Regierung hat schon mehrfach dazu angehalten, sich den neuen Gesetzgebungen anzupassen. Einige machen mit, andere bleiben aber bei ihren großen Spieleportfolios mit Live-Casinos oder erlauben weiterhin gigantische Einzahlungen, große Bonuspakete inklusive. Ob Deutschland künftig gegen diese Anbieter vorgehen wird, bleibt abzuwarten. Sie sind für deutsche Spieler insofern eine sichere Wahl, als dass sie eine ausländische Behörde im Rücken haben, die für faire und zuverlässige Spiele sorgt. Weniger sicher unterwegs ist man aber in Bezug auf den Schutz vor Spielsucht, denn die Betreiber machen kaum Vorgaben. Hohe Einsätze von mehreren tausend Euro sind bei ausgewählten Spielen ohne Probleme möglich, was hohe Verluste bedeuten kann.

Ein weiteres Problem sind gänzlich unregulierte und illegale Anbieter, die ebenfalls noch immer ihr Unwesen auf dem Internet-Glücksspielmarkt treiben. Besonders Leien fällt es schwer, seriöse von unseriösen Glücksspielbetreibern zu unterschieden. Sicher unterwegs sind Spieler, wenn sie Seiten mit deutscher Lizenz auswählen. Auch die Behörden aus Malta oder Curacao genießen einen guten Ruf. Spieler sollten hier aber dennoch Vorsicht walten lassen und einen Hintergrundcheck machen: Wer steckt hinter der Seite, haben die Betreiber einen guten Ruf und was sagen andere Spieler? Seriöse Vergleichsportale können hier eine gute Unterstützung sein, um sichere Glücksspielangebote zu finden.

Spielerschutz muss weiterhin verbessert werden

In Deutschland hat es seine Zeit gedauert, bis man sich auf neue Glücksspielregeln im Internet einigen konnte – und noch immer sind sich die einzelnen Bundesländer eigentlich nicht richtig einig, wie streng die Vorgaben sein müssen. Immer wieder melden sich Kritiker zu Wort, die den Markt weiter einschränken wollen, um Spielsucht zu verhindern. Denn mit Einzug der Online Casinos ist es leicht geworden, anonym zu spielen. Niemand bekommt mit, wenn wir Geld einzahlen und mit wenigen Klicks am Handy Verluste machen.

Betreiber von Glücksspielseiten müssen sich ihrer Verantwortung bewusstwerden und Spieler besser schützen, heißt es immer wieder. Mit gutem Beispiel voran geht hier zum Beispiel der deutsche Betreiber Tipico, der Spielautomaten und Sportwetten anbietet: Erst kürzlich erschien ein Bericht, der den Panikknopf auf der Seite in den Fokus rückte. Der Knopf ist überall auf der Seite zu finden. Sobald er drückt wird, wird der Spieler gesperrt. Er wird zu einer Cool-Down-Phase gezwungen, die nicht zu umgehen ist – und auch für andere deutsche Glücksspielseiten gilt. Aus dem Bericht von Tipico geht hervor, dass der Button jeden Monat von Spielern gedrückt wird. Die Gesamtverluste sind bei vielen Spielern deutlich zurückgegangen und haben sich zum Teil halbiert. Das Unternehmen möchte hier noch weiter forschen und beobachten, wie sich das Spielverhalten nach der Betätigung des Knopfes entwickelt.

Tipico geht mit gutem Beispiel voran und zeigt, was alles möglich ist. Betreiber sollten alles daransetzen, Spielsucht zu stoppen, bevor sie entsteht. Denn sind Verluste erst gemacht, ist der Schaden bereits dar. Ein monatliches Einsatzlimit von 1.000 Euro, wie es in deutschen Casinos verpflichtend ist, ist ein weiterer guter Schritt in die richtige Richtung. Gleiches gilt für Zwangspausen an Spielautomaten und eine festgelegte maximale Einsatzhöhe von einem Euro.

Spieler, die keine Lust auf all die Einschränkungen haben, weichen aktuell auf ausländische Online Casinos zurück. Ob sich die Angebote in nächster Zeit verändern und den deutschen Gesetzen anpassen werden, wird sich zeigen. In Großbritannien werden vermehrt Strafen für illegale Anbieter verhängt, ähnliches wäre in Deutschland denkbar. Die Mühlen scheinen aber langsam zu mahlen, weshalb zunächst weiterhin Spieler selbst entscheiden können, für welche Art von Online Casino sie sich entscheiden. Wer ausländische Anbieter ausprobieren möchte, sollte auf eine sichere EU-Zulassung und Gütesiegel achten, um keinem Betrüger auf den Leim zu gehen.

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