Bundesregierung bei Migrationspolitik «Totalausfall»

Bundesregierung bei Migrationspolitik «Totalausfall» Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner fordert von der Bundesregierung energisches Handeln in der Flüchtlingspolitik. «Wir müssen (...) die Flüchtlingszahlen reduzieren auf diejenigen, die wirklich schutzbedürftig sind», sagte der CDU-Politiker dem Berliner «Tagesspiegel» (Freitag). «Anders wird das nicht mehr lange gut gehen. Wir können nicht immer sagen: Kommt alle zu uns - und am Ende schlafen die Menschen unter Brücken.»

Die Bundesregierung sei bei all diesen Fragen «ein Totalausfall», sagte Wegner. «Sie ist jetzt gefordert, die Flüchtlingszahlen in den Griff zu bekommen und die Länder bei der Unterbringung der Flüchtlinge massiv zu unterstützen.» Überall in Deutschland sei zu spüren, dass der Druck enorm sei und weiter wachse.

«In Berlin haben wir glücklicherweise die Unterkunft in Tegel mit 4000 Plätzen», so Wegner. «Aber ich sage Ihnen ehrlich: Das ist kein würdevoller Umgang mit geflüchteten Menschen. Wir haben bloß keine Alternativen mehr. Unsere Unterkünfte in Berlin sind voll.»

Gebraucht würden weitere Großunterkünfte. «Wir werden bis Ende September über neue Standorte in Berlin entscheiden müssen», kündigte Wegner an. Eine Unterbringung Geflüchteter in Turnhallen strebt Wegner nicht an. «Wir werden alles daransetzen, dass keine Turnhalle in Berlin geschlossen werden muss.»


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