Die Zahl der als gestohlen gemeldeten Elektro-Roller ist in Berlin in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Wurden der Polizei 2020 noch 287 E-Scooter als gestohlen gemeldet, waren es im vergangenen Jahr mit 619 schon mehr als doppelt so viele Roller. Das geht aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Umwelt auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten Alexander Bertram hervor. In diesem Jahr verschwanden bis Anfang April bereits mindestens 160 E-Scooter. Seit 2020 sind insgesamt 1390 Scooter als gestohlen gemeldet worden, die meisten davon im Bezirk Mitte (255), Friedrichshain-Kreuzberg (159) und Charlottenburg-Wilmersdorf (143).
Immer wieder werden Elektroroller in Berliner Gewässer geworfen und müssen - neben anderem Müll - aufwendig geborgen werden. Das erledigen unter anderen Mitarbeiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Spree-Havel, der Umweltverwaltung und auch Ehrenamtliche. Die Akkus an den Gefährten sind aus Sicht der Umweltverwaltung gefährlich. «In die Lithiumionen-Akkus eindringendes Wasser kann in den Akkus reagieren, wodurch Stoffe, insbesondere Lithium, die Schwermetalle Kobalt, Nickel und Kupfer sowie verschiedene Säuren freigesetzt werden können», sagte Sprecherin Sara Lühmann. «Blei kann auf verschiedene Organe und das zentrale Nervensystem schädigend wirken. Auf Wasserorganismen wirkt es ebenfalls hochgiftig», warnt auch das Umweltbundesamt.
Detaillierte Erkenntnisse, wie schnell Stoffe freigesetzt werden und in welchen Mengen, liegen der Umweltverwaltung laut Lühmann nicht vor. «Inwiefern lokal die aquatische Wasserfauna oder -flora beeinträchtigt werden kann, können wir mangels konkreter Daten nicht abschätzen.»