Sind die Gelenken entzündet, schmerzhaft und in ihrer Beweglichkeit beeinträchtigt, spricht der Mediziner von einer rheumatoiden Arthritis. Seine häufige Empfehlung ist es, die Ernährungsgewohnheiten anzupassen. Tatsächlich haben inzwischen Wissenschaftler herausgefunden, dass wir mit Ballaststoffen der Arthritis entgegenwirken können.
Der Darm macht aus Ballaststoffen wirksame Arthritis-Helfer
Hierbei wirkt der Darm maßgeblich mit. Mit Hilfe der Bakterien des Darmmikrobioms werden aus den Ballaststoffen wertvolle kurzkettige Fettsäuren hergestellt. Sie beeinflussen positiv die Heilung entzündlicher Erkrankungen. Dies gilt auch bei der rheumatoiden Arthritis. Außerdem sorgen die Fettsäuren in der Gelenkflüssigkeit für eine bessere Funktionsfähigkeit der Gelenke. Darüber hinaus werden durch eine ballaststoffreiche Ernährung die Anzahl der regulatorischen T-Zellen erhöht, die generell Autoimmunerkrankungen entgegenwirken. Schließlich bringen die Ballaststoffe das Darmmilieu ins Gleichgewicht (1).
Die umstrittene Übersäuerung
Damit ist klar: Ballaststoffe gehören zu einer gesunden Ernährung. Doch die Sache hat einen Haken. Bei einem gestörten Darmmilieu kann die Verdauung der Ballaststoffe fehlgehen. Typisches Beispiel sind Störungen im Stoffwechsel. Damit verbunden ist oft ein gestörter Säure-Basen-Haushalt. Eine dadurch bewirkte Übersäuerung belastet zum einen die Gelenke, was typisch für Rheuma und Gicht ist. Zum anderen kann die Übersäuerung wiederum zu einem gestörten Darmmilieu und zu entsprechenden Verdauungsstörungen beitragen. Dadurch leiden Betroffene häufig unter heftigen Darmbeschwerden, beschreibt es der Gesundheitsexperte Michael Petersen in seinem Buch „Übersäuerung Nein, Danke!“. Sie empfinden Ballaststoffe dann als unangenehm, weil sie beispielsweise Blähungen verursachen. Die Übersäuerungs-Theorie ist in weiten Kreisen der Medizin umstritten. Auch darauf geht der Autor ein und erläutert die Hintergründe (2).
Fazit: Um die Verdauung der Ballaststoffe und damit die positive Wirkung der genannten Fettsäuren zu optimieren, sollte der Organismus ganzheitlich reguliert werden. Wozu auch das Gleichgewicht im Stoffwechsel und dem Säure-Basen-Haushalt gehört.
Quellen:
(1) Ballaststoffreiche Ernährung als Zusatzbehandlung für Arthritis? Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Informationsdienst Wissenschaft (idw). (2) Petersen M., Übersäuerung Nein, Danke!, ISBN 978-1-7964-2056-2.
Eine Pressemitteilung der Redaktion mediportal-online/M+V Medien- und Verlagsservice Germany UG